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St. Annaberg

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Der sich weithin aus der Oderebene erhebende, etwa 30 Kilometer südöstlich von Oppeln gelegene Annaberg, auf dem sich der wichtigste Wallfahrtsort in Oberschlesien befindet, wurde von schlesischen und polnischen Katholiken gleichsam als „ihr Heiligtum“ in Anspruch genommen, und war vielleicht auch gerade deswegen während der militärischen Auseinandersetzung um Oberschlesien zwischen Deutschland und Polen im Jahr 1921 von besonderer symbolischer Bedeutung.

Die Geschichte der Wallfahrtskirche auf dem Annaberg, der erst später seinen jetzigen Namen erhielt, lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Mitte des 17. Jahr-hunderts wurde auf dem Berg ein Franziskanerkloster gegründet, dessen Grundstruktur erhalten blieb und heute für Besucher über drei vielstufige Treppenaufgänge zu erreichen ist. Die zum Kloster gehörende Kirche wurde im Renaissance- und Barockstil gebaut. In Verlängerung der Kirche befindet sich ein viereckige Hof, der von drei Seiten mit Laubengängen umgeben ist, und Paradiesplatz genannt wird. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt die Kirche die heutige prachtvolle gotische und barocke Innenausstattung. Noch heute wird das Kloster von Franziskanern betreut, die im Laufe der Geschichte das Kloster aus politischen Gründen dreimal verlassen mussten.

Zentrum des Wallfahrtortes ist die Wallfahrtskirche mit der Holzstatue der Heiligen Anna, die Ihre Tochter Maria und ihren Enkel Jesus in den Armen hält. Auf das Mittelalter geht die für diese Darstellung auch gewählte Bezeichnung „Anna Selbdritt“ zurück, die zum Ausdruck bringen soll, dass die heilige Anna selbst neben Maria und Jesus als Dritte gezeigt ist.

Am Hang des Annaberges wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert ein Kalvarienberg mit Kreuzweg-Stationen und der Gottesmutter Maria gewidmeten Kapellen errichtet. Nicht nur von dort kann man einen Blick werfen auf die derzeit größte Kokerei Europas im heutigen Zdzieszowice.

 

 

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