MH

 

Grafschaft Glatz

Nach oben
Breslau
Oppeln
Kirchen und Klöster
Grafschaft Glatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Grafschaft Glatz liegt im Südwesten von Schlesien und ist von verschiedenen Gebirgszügen als natürliche Grenze umgeben - das Schneegebirge mit dem idyllischen Wölfesgrund im Süden birgt vielleicht für das Auge die meisten Reize. Die geografische Lage brachte es mit sich, dass das Glatzer Land eine geschlossene Einheit bildete und im Laufe der Geschichte immer eine besondere Form der Eigenständigkeit behielt.

Im Laufe der Geschichte war die Grafschaft immer wieder Ort kriegerischer Auseinandersetzungen. Die Festung Glatz zeugt heute immer noch davon. Nach dem dritten schlesischen Krieg fiel die Grafschaft in der Mitte des 18. Jahrhunderts an Preußen. Kirchenrechtlich blieb es aber Teil der Erzdiözese Prag.

Die Bevölkerung der Grafschaft Glatz war fast ausschließlich römisch-katholisch. Dies erklärt den prägenden Einfluss der katholischen Kirche, aber gleichzeitig auch die Begriffe „Marienland“ oder „Herrgottswinkel Schlesiens“ als Prädikate für die Grafschaft Glatz. Kapellen, Mariensäulen, Bildstöcke und Kreuzwege oder Kalvarienberg- und Ölbergnachbildungen zeugen neben den vielen Kirchen vom tiefen Glauben der Menschen. Die Grafschafter pflegten die Wallfahrt in ihrer Heimat und pilgerten regelmäßig vor allem zu den Marienwallfahrtsorten in Albendorf – dem schlesischen Jerusalem, zu dem idyllisch auf dem Spitzigen-Berg gelegenem Maria Schnee oder zu den Marienheiligtümern der Mutter Gottes in Glatz. Ein anderer Wallfahrtsort, der besonders bei den Schlesiern beliebt war und seit über 1oo Jahren bis heute von den Redemptoristen betreut wird, liegt am Durchbruch der Glatzer Neiße durch das nördliche Grenzgebirge: Wartha mit seiner zweitürmigen Wallfahrtskirche, die auch durch das 1705 vom schlesischen Barockmaler Michael Willmann geschaffene Altarbild bekannt wurde.

Die Grafschaft Glatz beherbergt viele Heilbäder, die vor 1945 genauso beliebt waren wie heute, wie zum Beispiel das Herzbad Altheide.

Zentrum der Grafschaft ist das heute etwa 28000 Einwohner zählende Glatz. Die Minoriten-Kirche St. Maria und das angrenzende Franziskaner-Kloster wurden vor fast 400 Jahren erbaut. Die Neorenaissance-Ausstattung ist aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Von der Minoriten-Kirche gelangt man über die Brücktorbrücke mit ihren barocken Heiligenstatuen in die Altstadt mit dem Ring im Zentrum, an dem das Rathaus steht und man auch die Mariensäule findet.

Die ursprünglich gotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt blickt auf eine 600 jährige Geschichte zurück. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert. Sie ist die bedeutendste Stätte der Glatzer Kunst und hat eine reiche Innenausstattung, an der namhafte Künstler beteiligt waren.

 

 

weiter...