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Gujiao

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Peking
Taiyuan
Gujiao
Große Mauer
Tempelanlagen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nordwestlich von Taijuan, der Hauptstadt der Provinz Shanxi, liegt in den Ausläufern des Taihang Shan Gebirges die für chinesische Verhältnisse eher als Kleinstadt zu geltende Stadt Gujiao mit ihren rund 200000 Einwohnern. Gut einundeinhalb Autostunden benötigt man von der Provinzhauptstadt, um sie aus dem Taiyuan Becken kommend über eine stark befahrene Passstraße zu erreichen. Oft dauert die Fahrt länger, da sie sehr stark von mit Kohle beladenen Lastkraftwagen blockiert ist. Spätestens hier wird deutlich, dass die Provinz Shanxi das Zentrum des chinesischen Steinkohlenbergbaus ist. Die Kohle wird exportiert, in Kraftwerken zur Energieerzeugung genutzt oder in einer der zahlreichen Kokereien zu Koks umgesetzt.

Die Vegetation in diesen bis zu 2500 m hochgelegenen Gebirge ist eher karg. Flüsse haben sich im Laufe der Geschichte ihren Weg durchs Gebirge gesucht. Die Hänge sind durch Terrassen befestigt und verleihen der Landschaft ihr typisches Aussehen. Die Flüsse in China sind die Lebensadern des Landes. Das Wasser wird zur Bewässerung der Felder oder in großen Stauanlagen zur Elektrizitäts- und Trinkwassergewinnung genutzt wie zum Beispiel mit dem Fenhe Reservoir in der Provinz Shanxi.

Die Stadt Gujiao mit ihrem Wahrzeichen, dem goldenen Stier, ist Zentrum der Region und Sitz der öffentlichen Verwaltung, von vielen Banken, Versicherungen und sonstigen administrativen Einrichtungen. Bergwerke und Kokereien befinden sich in kleineren Tälern am Rande der Stadt. Die gute Küche der Provinz Shanxi kann man in einer Vielzahl ansprechender Hotels, opulenter Restaurants oder auch nur einfacherer Straßengaststätte und -imbisse kennenlernen. Der vormals dörfliche Charakter ist bis heute noch erhalten geblieben durch die regen Handelsaktivitäten der Dorfbevölkerung, die ihre landwirtschaftlichen Produkte im Freien anbietet. Viele Handwerksbetriebe findet man im Stadtzentrum. Die Stadt ist jedoch einem nicht zu übersehenden Wandel unterworfen: die Landbevölkerung und auch die Industriearbeiter, die bisher in einfachen Hütten lebten, werden mehr und mehr in neu errichteten Wohnanlagen angesiedelt – neue Einkaufszentren entstehen.

Einen Hauch der gesellschaftlichen Vergangenheit kann man auch in Gujiao spüren als Zeuge von öffentlichen Veranstaltungen, die von Stadt und Partei zur Motivation und Information der Bevölkerung durchgeführt werden, wie zum Beispiel bei den regelmäßigen Umwelttagen. Diese Veranstaltungen haben keine Gemeinsamkeiten mehr mit den früher üblichen Massendemonstrationen, sieht man einmal von den farbenprächtigen Uniformen ab.

Bei allen Veränderungen im innerstädtischen Bereich, die in den kommenden Jahren sicher noch weiter geführt werden, blieben grüne Oasen zur Erholung und Freizeitgestaltung erhalten oder wurden neu angelegt. Hierzu zählen auch restaurierte oder neu angelegte Tempelanlagen, die von buddhistischen Mönchen bewohnt werden. Oft engagieren sich Industriebetriebe, wie zum Beispiel die Yi-Yi-Kokerei, bei Errichtung und Erhalt dieser Anlagen. Buddhistische Tradition findet man auch bei Begräbnisfeiern wieder, die - wenn auch in selteneren Fällen - heute noch im Stadtzentrum von Gujiao durchgeführt werden.

 

 

 

 

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